Demo am 2.3.2024 in Groß Munzel

„Welle des Widerstands entlang der geplanten ICE-Trasse Hannover – Bielefeld“

Die Bürgerinitiativen aus Kolenfeld, Groß Munzel und der Samtgemeinde Nenndorf stehen Seite an Seite im Protest gegen die geplante ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse Hannover-Bielefeld.
Mit vereinten Stimmen und einer klaren Botschaft an die Bahn machen die Bürger auf ihre Anliegen aufmerksam, fordern den Ausbau der Bestandsstrecke, setzen sich für eine nachhaltige Bahn ein und kämpfen für den Erhalt des ländlichen Natur- und Lebensraumes.

Am Sonnabend, den 2.3.2024 sind dem Aufruf der Bürgerinitiativen aus Kolenfeld, Groß Munzel, und der Samtgemeinde Nenndorf ca. 100 Bürgerinnen und Bürger gefolgt und haben nahe der Mülldeponiestrasse gegen die von der Deutschen Bahn favorisierte neue ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Bielefeld protestiert.

Hier ist der Link zu der Presseerklärung (Pressemitteilung_20240303-BI-Kolenfeld.pdf)

und hier gibt es mehr Bilder: Bilder von der Demo 2.3.2024

Das war die Ankündigung der Demo

Wir wollen mit der Demo
– Klarstellen, dass die Trasse trotz der Haushaltskürzungen aktuell ist
– Über den Stand der Dinge informieren
– Uns dort versammeln, wo die Trasse wahrscheinlich langführt
– Ein möglichst großes Presseecho erzeugen

Oktober 2023 Olaf Lies tritt in Haste auf

Auf Einladung der SPD Landtagsabgeordneten Schüssler und Beck trafen sich am 13. Oktober 2023 Vertreter der Bahn und der Niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies mit einigen Bürgerinitiativen aus dem Calenberger Land.

Hochspannend waren die Aussagen und Antworten von Lies. Hier ist eine Auswahl: 

Er sieht folgende Ziele:
1. Der Fokus muss auf Pendler liegen
2. Wir brauchen keine schnelle Bahn, um Leute vom Flieger auf die Bahn zu bringen, sondern wir müssen das Fliegen teurer machen
3. Eine schnelle Verbindung zwischen Köln/Bonn und Berlin ist OK, aber warum muss denn die meiste Zeit zwischen Bielefeld und Hannover herausgeholt werden.

  • Er favorisiert den Bestandsausbau, weil diese Lösung alle notwendigen Vorteile erfüllt, bis auf die 17 minütige Fahrzeitverkürzung.
  • Der Bestandsausbau wird schneller zu realisieren sein, weil die Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich grösser ist. Die Bauzeit an sich mag durchaus länger sein, aber der gesamte Prozess ist kürzer.
  • Den Deutschlandtakt sieht er sehr positiv ebenso wie auch kürzere Umsteigezeiten, aber warum muss die Geschwindigkeit auf 300 km/h dafür erhöht werden? 
  • Das Auto ist in 2050 auch klimaneutral, daher gilt das Argument, wir brauchen die Bahn für den Klimawandel nicht. 
  • Sein finales Statement: Die Bahn muss den Dialog wieder aufnehmen und der Bestandsaufbau muss mit in die Untersuchung hineingenommen werden. 

Mehr Details zu der Fachtagung und auch die Aussagen der Bahnmitarbeiter findet ihr hier in dem Protokoll:

Oktober 2023: Die Bahn informiert über neue Erkenntnisse und den aktuellen Stand

Die Bahn hat im Oktober zu 2 Regionalveranstaltungen eingeladen. Über beide Treffen hatten wir bereits in der Pressemitteilung (Link Pressemitteilung Oktober 2023) berichtet, hier noch mal die wesentlichen Informationen:

  • Obwohl von uns mehrfach gefordert, will die Bahn den Bestandausbau nicht betrachten
  • Von den 4 untersuchten Ausfädelungen fallen Seelze und Gümmer raus. Es bleiben daher noch 2 Optionen im Bereich Lohnder Meer. Damit fällt die Variante, die südlich von Groß Munzel verlaufen würde raus. Eine mögliche Neubaustrecke wird zwangsläufig nahe der A2 verlaufen und diese wohl auch kreuzen müssen und damit direkt im Süden Kolenfelds verlaufen.
  • Wie mehrfach von uns angemahnt, müssen nun die Kali- und Salzschächte berücksichtigt werden, da es zu deutlichen Bodensenkungen und -setzungen kommen kann. Zwischen Bokeloh und Kolenfeld bis hin zur Müllkippe gibt es daher Bereiche, die nicht mit Hochgeschwindigkeit durchfahren werden dürfen. Damit wird ein Trassenverlauf durch den Haster Wald stark eingeschränkt.
  • Die ausgeprägten Wasserschutzzonen vor allem südlich der A2 z.B. im Forst Estloh ergeben weitere Einschränkungen für die Trassenfindung. Zur endgültigen Klärung sind noch zusätzliche Schritte nötig, wie z.B. Erkundungsbohrungen.

All diese Einschränkungen machen eine Trassenführung für eine Hochgeschwindigkeitstrecke äußerst schwierig. Die Umfahrung der kritischen Bereiche reduziert die erwartete Zeiteinsparung und rechtfertigt damit in keiner Weise die massiven Eingriffe in die Natur, Umwelt und Landwirtschaft.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Vorstellung der Trassen durch die Bahn erneut verschoben wurde. Nun soll es eine Veröffentlichung bis Ostern geben.

Sobald Vorschläge vorliegen, werden wir zu einer Informationsveranstaltung einladen.

WDR 5: Bielefeld-Hannover: Hitzige Diskussionen über ICE-Trasse

Gestern gab es beim WDR 5 Stadtgespräch in Vlotho eine hitzige Diskussion zur geplanten Trasse nach dem Eklat beim 7. Online-Plenum der Bahn am 31.01.2023.

Gäste waren unter anderem

 - Ingrid Felipe 
   Vorständin Infrastrukturplanung DB Netz AG
 - Kerstin Haarmann
   Bundesvorsitzende Verkehrsclub Deutschland
 - Michelle Niemeyer
   junge Kommunalpolitikerin
 - Michael Theurer
   Parlamentarischer Staatssekretär Bundesverkehrsministerium
 - Rocco Wilken
   Bürgermeister der Stadt Vlotho

Nachlesen und reinhören könnt ihr hier: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/stadtgespraech-ice-trasse-vlotho-bielefeld-hannover-100.html